MINT + Art

Stop. Motion. Sound.

Im August fand wieder der vom MINT CLUSTER WETZLAR (MCW) veranstaltete Ferienworkshop MINT + ART statt. Innerhalb einer Woche hatten Jugendliche im Alter von 10 bis 14 Jahren die Möglichkeit, ihre eigenen Licht- und Klangwelten zu gestalten. Die Ergebnisse: absolut sehens- und hörenswert.

Da sitzen die beiden auf einem Großfoto vor der Leica Welt in Wetzlar: Daniel Craig (alias 007) und sein Chef Ralph Fiennes (alias M) bei den Dreharbeiten zum letzten James-Bond-Film. Wer wäre da nicht gern dabei gewesen? Und wer würde nicht auch gerne mal seinen eigenen Film drehen?

Genau das konnten die Teilnehmer:innen des Workshops MINT + ART im August dieses Jahres tun: 5 Tage stand den Kindern und Jugendlichen zwischen 10 und 14 Jahren das Fotostudio und das gesamte Gelände der Leica Welt offen. Angeleitet von der Medienpädagogin Jutta Mertens und anderen Profis wurden zunächst die technischen Grundlagen von Kameras und Objektiven vermittelt (Brennweite / Tiefenschärfe / Belichtungszeit); es durfte mit Spiegeln und Seifenblasen, Licht und Leuchtmitteln experimentiert werden.

Und weil bei jedem Film die Klangwelten entscheidend sind, gab es am zweiten Tag des Workshop für die Kinder und Jugendlichen auch ein akustisches Experimentierfeld: An einem „Insektenbriummer“ konnten sie erleben, wie Töne bzw. Schwingungen erzeugt werden. Wie Töne auch sichtbar gemacht werden können, wurde mithilfe einer Schreibstimmgabel und einer Rußschicht, aber auch am Oszilloskop aufgezeichnet.

Videoergebnisse

Krimi: „Der rote Schatten – Film“ Filmprojekt „MINT+ART“

Adrian MINT+ART 2024

„Minecraft der Film“ von Julian MINT+ART 2024

Aladin Stop Motion MINT+ART 2024

Movie von Levi MINT+ART 2024

Danach ging‘s an den Entwurf und die Kreation eigener Licht- und Klangwelten.

Ein Team erarbeitete in den fünf Workshop-Tagen einen Krimi. So cool wie ein James-Bond-Film, nur kürzer. Die Szenen wurden auf dem Gelände gefilmt, dazu eine Filmmusik komponiert, die Sprecher im Tonstudio aufgenommen und abschließend der Kurzfilm im Videoschnittprogramm geschnitten. Sogar mit Vor- und Abspann. So entstand am Ende ein ziemlich professioneller Kurzfilm, von dem nicht nur die Produzenten begeistert waren.

Besondere Begeisterung löste bei den Teilnehmer:innen die Filmtechnik des Stop-Motion-Films aus. Dabei werden Szenen mit Spielfiguren und Kulissen gestellt, fotografiert und anschließend zu Bewegtbildern zusammengefügt. Der erste Kurzfilm wurde über die Welt von MineCraft produziert. Vor einem Greenscreen wurden verschiedenen Szenen aufgebaut. Dabei setzten die Jugendlichen auch Legofiguren und viele Bauteile der Lego-Welt ein. Aus insgesamt 1.300 Fotos ist dann in einem Videoschnittprogramm mit Musik, Sprache und Vor- und Abspann ein 4-minütiger Kurzfilm entstanden.

Ein weiterer Kurzfilm wurde in einer Ritterlichen Kulisse mit Figuren aus der Playmobil-Welt umgesetzt. Auch hier kam ein Videoschnittprogramm zum Einsatz. Der dritte Stop-Motion-Film handelte von zwei Freunden die in ihrer Kleinstadt, die ein Portal entdecken und in einer Parallelwelt ein Abenteuer erleben. Der Film wurde mit Musik unterlegt, es wurden zudem Sprechblassen mit Text eingesetzt. Zwei der Jugendlichen arbeiteten die 5 Tage hauptsächlich im Tonstudio/Klanglabor. Sie komponierten und produzierten drei eigenständige Musikstücke. Darüber hinaus vertonten sie die entstandenen Kurzfilme.
Am Abschlusstag fanden die „Filmpremieren“ mit geladenen Gästen statt. Sie staunten nicht schlecht, als sie die tollen Ergebnisse der Filmschaffenden zu sehen und zu hören bekamen. Einhellige Meinung der Teilnehmer:innen und Gäste: Ausstellung und Präsentation waren ein voller Erfolg!

Physik im Blick 2024

Physik und Energie

Wir kochen, heizen und bewegen uns ganz selbstverständlich von A nach B. Für all das brauchen wir in irgendeiner Form Energie – meistens auf Knopfdruck. Welche physikalischen Prozesse und Gesetze dabei tatsächlich wirksam werden, konnten Schülerinnen und Schüler bei der Veranstaltungsreihe „Physik im Blick“ an der JLU Gießen praxisnah erleben.

Energie ist eine fundamentale Größe in der theoretischen und angewandten Physik. Viele kluge Köpfe haben sich im Großen wie im Kleinen darüber Gedanken gemacht. Energie spielt in allen Bereichen der Physik eine zentrale Rolle, besonders gut erkennt man dies in der Mechanik und Thermodynamik. Bei der vierteiligen Veranstaltungsreihe „Physik im Blick“ an der Justus-Liebig-Universität Gießen stand sie Anfang des Jahres im Mittelpunkt. Rund 400 Jugendliche und interessierte Begleitpersonen nahmen an jeder der Veranstaltungen teil.

Energie gewinnen, wandeln und speichern

Den Schülerinnen und Schülern die grundlegenden Zusammenhänge von Physik und Energie zu vermitteln, hatte sich Dr. Daniel Ebeling vom Institut für Angewandte Physik an der JLU bei der Auftaktveranstaltung zur Aufgabe gemacht. Welche Energieformen gibt es? Wie kann man sie ineinander umwandeln oder speichern und damit Arbeit verrichten? Wo steckt die Energie, wenn man sie mikroskopisch betrachtet? Wie groß (bzw. klein) sind Energien in Atomen oder gar Atomkernen? Und: Kann es vielleicht sogar Maschinen geben, die komplett ohne Energie ihre Arbeit verrichten?

Mit dieser Frage nach dem sogenannten „Perpetuum Mobile“ habe man sich über viele Jahrhunderte beschäftigt, erklärte Prof. Dr. Simone Sanna vom Institut für Theoretische Physik eine Woche später. Erst die Hauptsätze der Thermodynamik zeigten auf, dass es solche Maschinen nicht geben kann. Entscheidend sei der Wirkungsgrad – und der ist bei allen Maschinen kleiner als 100%. Das heißt: Man muss immer Energie zuführen, um eine Maschine mechanisch oder thermodynamisch am Laufen zu halten.

Physik für zukunftsweisende Energiekonzepte

Aus welchen Trägern Energie gewonnen und in welcher Form sie gespeichert werden kann, gehört zu den großen Zukunftsfragen unserer Zeit. Das war den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern nur allzu bewusst, weil es schließlich um ihre Zukunft geht. Was die Zukunft der elektrochemischen Batteriespeicherung anbelangt, arbeiten Chemie, Physik und Materialwissenschaft Hand in Hand, so Prof. Dr. Jürgen Janek vom Physikalisch-Chemischen Institut. Wird es ihnen gelingen, eine Art „Superbatterie“ zu entwickeln? Welche Potenziale hat Wasserstoff als Energiespeicher? Wird es irgendwann Batterien aus vollkommen unkritischen Rohstoffen geben?

Prof. Dr. Peter Klar vom I. Physikalischen Institut zeigte an einigen praxisnahen Beispielen, in welche Richtung Energiekonzepte heute und in Zukunft tendieren. Die Bewegung von Wasser und Wind oder das Sonnenlicht würden inzwischen erfolgreich in elektrische Energie umgewandelt. Der Einsatz von LED-Leuchtmitteln anstelle von Glühbirnen ist deutlich energieeffizienter geworden. Dasselbe gilt aber auch für die Entwicklung von Verbrennungsmotoren, die immer leistungsstärker, aber eben auch effizienter werden. Ob Nuklearantriebe, die bereits Mitte der 1960er-Jahre erfolgreich eingesetzt wurden, eine Zukunft haben, ist eher eine gesellschaftliche Frage.

Wie aktuell und spannend diese Themen sind, wurde den Jugendlichen bei „Physik im Blick“ in den vier Veranstaltungen anschaulich vermittelt. Und: Sie konnten hautnah erleben, wie es ist, für die drängenden Energiefragen unserer Zeit Lösungen zu finden – wenn man sich für einen technischen oder naturwissenschaftlichen Studiengang und Berufsweg entscheidet.

Kaiser-Stiftung, Jakob Erll https://kaiser-stiftung.info/news/

Entdeckertag der Kaiser-Stiftung im Viseum Wetzlar

Der Auftakt des Herbstferienprogramms fand im Viseum in Wetzlar statt. Unter dem Motto „Farben bunter als der Regenbogen“ standen spannende Experimente aus den Bereichen Chemie und Physik auf dem Programm.

Die Kinder erforschten das Zusammenspiel von Licht, Farben und der menschlichen Wahrnehmung. An interaktiven Stationen wurde gelernt, wie Farben entstehen, wie sie sich unter verschiedenen Lichtverhältnissen verändern und wie unser Auge Farben wahrnimmt.

Die Kaiser-Kinder erhielten auf diese Weise einen spannenden Einblick in die Welt der Naturwissenschaften.

Kaiser-Stiftung, Jakob Erll https://kaiser-stiftung.info/news/